Koordinator des ökumenischen Hospizvereins Michael Völker gibt viele wertvolle Informationen. Foto: Ruth Weitz |
Großwallstadt.
Trotz hoher Außentemperaturen waren viele Interessierte zu der Informationsveranstaltung der MS-Selbsthilfegruppe »aktiv« am Donnerstag, 27. Juni ins Wallstadt’s Restaurant nach Großwallstadt gekommen. Michael Völker, einer der drei Koordinatoren des ökumenischen Hospizvereins mit Sitz in der ehemaligen Obernburger Post hat in seinem lebendigen Bericht auf viele Punkte hingewiesen, die Betroffene und ihre Angehörigen beachten sollten. So wies er darauf hin, dass die Angebote des ökumenischen Hospizvereins völlig kostenlos sind. Unter anderem beraten ehrenamtlich Tätige des Vereins kompetent bei der Erstellung von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen, die alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen.
Alle Leistungen für Betroffene und Angehörige kostenlos
Derzeit sind 63 ehrenamtliche Hospizbegleiter im Verein aktiv, die zuvor eine umfangreiche Schulung durchlaufen haben. Eine Palliativversorgung sei nicht gleichzusetzen mit Sterbebegleitung, so Völker. Diese ist seinen Ausführungen nach entscheidend, um ein Hospizangebot nutzen zu können. Mit stationären Einrichtungen in Alzenau, Erbach und Walldürn ist der ökumenische Hospizverein gut vernetzt, auch mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) mit Sitz in Mainaschaff, deren Mitarbeitende sterbende Menschen bei Bedarf rund um die Uhr medizinisch begleitet. »Irgendwann geht es dann vielleicht zuhause nicht mehr«, stellte Völker klar und sagte, dass die stationären Hospizeinrichtungen »wunderbare Orte« sind, in denen Schwerkranke liebevoll und mit allen medizinischen Erfordernissen betreut werden. Weiterhin nimmt der Hospizverein auch Kontakt zu Hausärzten und Krankenkassen auf, berät bei Anträgen für Hilfsmittel, die erforderlich sind und bei der Beantragung eines Pflegegrads. Auch bei der Vermittlung eines ambulanten Pflegedienstes ist der Hospizverein behilflich, denn Krankenpflege darf er nicht leisten.
Wichtigste Ziele, todkranken Menschen die letzten Tage und Wochen ihres Lebens mit hoher Lebensqualität zu erfüllen sind folgende Maßnahmen:
- Schmerzfreiheit
- Die Angst vor dem Sterben nehmen
- Sie von der Sorge zu befreien, was die Hinterlassenen erwartet, wenn sie einmal tot sind
- Atemnot lindern
- Übelkeit und Erbrechen vermeiden
- Ausscheidungen kontrollieren
Der Patient müsse sich nach einer Palliativversorgung entscheiden, für welche Art der Hospizbegleitung er sich entscheidet. Der Hausarzt müsse ein entsprechendes Formular ausfüllen. Die Kosten für die Hospizbegleitung werden laut Michael Völker zu 95 Prozent von den Krankenkassen übernommen. Die restlichen fünf Prozent werden von Spenden für den ökumenischen Hospizverein gedeckt.
Hier der in meine-news.de veröffentlichte Beitrag
Gruppenleiterin Maria Holzheid bedankt sich bei Michael Völker. Foto: Ruth Weitz |
Kontakt zum ökumenischen Hospizverein
Telefon: 06022 7093084
Telefax: 06022 7104733
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